Freitag, 17. Januar 2014

Das Beste im Leben haben diese Werberedakteure wohl noch nie erlebt

Seit einigen Wochen flimmert eine Reklame über die heimischen TV-Geräte, die mich gelinde gesagt fuchsteufelswild macht. Man sieht ein verliebtes Pärchen. Beide sind sie einigermaßen attraktiv. Sie schmiegt sich sanft an und umarmt ihn. Mit einem hoffnungsvollen Blick fragt sie ihn, an was er denke. Gut, klassische Frage. Diese Situation wurde bestimmt schon hunderte Male in Sketchen durch den Kakao gezogen. Genauso althergebracht ist auch die Antwort ihres „Liebsten“: „An das wertvollste, was ich habe“. Sie strahlt und lässt sich zurück ins Bett fallen. Bis dahin ja alles in Ordnung. Doch dann haben sich zwei findige Werberedakteure gedacht: „Wär' doch voll lustig, wenn wir dann einen Schwenk auf ein Cabrio machen! Soll die Alte mal ruhig denken, sie sei für ihn am wichtigsten. Wissen wir doch alle, dass das nicht stimmt!“
Das ist nicht lustig. Es ist diskriminierend. Ich bin keine Oberfeministin. Ich erleide keinen Herzschlag, wenn ein Dozent sein Wort an „Liebe Studenten,...“ richtet und den männlichen Plural als allgemeingültig auslegt. Aber ich bin dagegen, dass mit Gefühlen gespielt wird. Und vor allem, wenn man sich dann auch noch über die Frau lustig macht. Klar, sind das Schauspieler. Aber diese öffentliche Erniedrigung der Figur einer verliebten Frau ist mehr als widerwärtig. Es ist absolut gemein.
Zum Schluss wird dann noch eine, wohl nach sprühendem Testosteron klingen sollende E-Gitarre eingespielt. Das soll wohl Zielgruppenwerbung sein. Doch jeden Mann, den diese Werbung wirklich amüsiert, möchte ich auf den Fuß treten und sagen, dass er ein idiotischer Macho-Vollpfosten ist.
Alle haben sich über diese relativ stillose Werbung voller Silikonkissen, welche an unterernährten Körpern angeklebt waren, aufgeregt. Das war ja purer Feminismus im Gegensatz zu diesem Werbespot. 

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