Freitag, 21. Februar 2014

Wer will nicht mit einem riesigen Hanfblatt über den Brüsten durch die Gegend laufen?

Gut, als Wahlberliner ist man ja quasi morgens, mittags und abends Passivkiffer. Kaum ein Ort, an dem man nicht durch dichte Marihuanaschwaden watet. Gras ist in Berlin normaler und akzeptierter als es sein sollte. Ich habe in den letzten 5 Jahren Berlin nur drei Menschen kennengelernt, die noch nie gekifft haben. Wenn das nicht beängstigend ist. Auf jeden einstündigen Görlitzer Park-Besuch kommen rund zehn Angebote von erschreckend furchteinflößenden Drogendealern. Das kurz zur momentanen Jointsituation unserer Hauptstadt.
So nun zog gestern ein Pullover meine Aufmerksamkeit auf sich und mich in den Tally Weijl Shop.


Dieser Laden wird ja meist von nicht allzu stilvollen Teeniemädels aufgesucht (wen spricht auch sonst der Slogan „Totally sexy“ an), obwohl man natürlich auch sagen muss, dass man mit einem Händchen für Mode auch in solch einem Laden etwas findet, dass nicht nach Amateur-Couch-Porno aussieht.
Fragwürdig ist, warum ein Geschäft, in dem 12- bis 18-Jährige shoppen gehen, eine Kollektion entwerfen lässt, die mit großflächigen Drucken von Hanfblättern auftrumpft. 


Ja, vielleicht sind die Idole der Jugend dauerbekifft und Rihanna hat nichts besseres zu tun, als jede Geburtstagstorte mit einem Cannabisblatt zu „schmücken“. Dass die bis an den Haaransatz zutattoowierte Sängerin auf die intensiv pflegende Wirkung des Hanföls (hier im The Body Shop) aufmerksam machen möchte, glaube ich da eher weniger.

Hanf als Must-Have zu verkaufen, ist absolut kontraproduktiv in Sachen Drogenprävention. Sitzen jetzt 14-jährige Mädchen mit bauchfreiem Top mit Cannabismuster im Biologieunterricht? 




Erst sich darüber beschweren, dass immer mehr Jugendliche regelmäßig Alkohol konsumieren, und dann ein Drogensymbol als cool verkaufen.
Widerliche Doppelmoral.

Und noch einmal um sich den Hals zu wärmen.
Und eine Anekdote zum Thema "Cannabis ist gar nicht gefährlich": Ich bestellte ein Bier in einer Friedrichshainer Bar. Zwei Minuten später fragt mich die Barfrau ein weiteres Mal, was ich denn bestellen möchte. Gut, da dachte ich noch, dass es ja verständlich sei, mal eine Bestellung zu vergessen. Als sie allerdings das dritte Mal fragte, erklärte sie mir ihre Vergesslichkeit folgendermaßen: "Sorry, aber ich habe mir in meiner Jugend das Kurzzeitgedächtnis weggekifft." 
Also wenn ihr in zehn Jahren beim Bäcker keinen Einkaufzettel für zwei Brötchen benötigen wollt, lasst den Joint links liegen oder übertreibt es jedenfalls nicht!



3 Kommentare:

  1. oh wow.
    also so was sollte man wirklich nicht verkaufen dürfen!
    <3

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  2. Hallo Franziska,
    ich finde das nicht widerlich. Das Problem liegt nicht an dem Hanfblatt. Ich bin auf diese Seite gestoßen, da ich nach Hanfkleidung gesucht habe (Kleidung aus Hanfstoff).
    Das schlimme ist, dass so wenige Leute wissen, dass man aus Hanf tausende von wunderbaren Produkten machen kann, die nachhaltig und Ökologisch sind und nicht berauschen. Das Problem ist nicht die Pflanze und es ist auch nicht das Blatt was auf dem Pullover ist, es ist die Drogenaufklärung die betrieben werden muss. Und es muss in den Schulen wieder gelehrt werden, dass Hanf noch viel viel mehr kann als berauschen!
    Die besten Kleidungsstücke sind nämlich aus Hanf. Und aus diesem Grund trage ich auch sehr gerne Sachen aus Hanf und mit dem Hanfblatt, obwohl ich selber nicht kiffe und gegen die Legalisierung bin.
    Viele Grüße
    Malte

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