Freitag, 21. März 2014

Der Mensch ist einfach zu feige um allein gemein zu sein.

Vox launchte „Das perkte Dinner“. Vox erkannte: ein Wettstreit zwischen mehreren Personen heizt den Voyeurismus des Zuschauers derart an, dass man damit gute Quoten einfährt.
Also rief Vox eine weitere Show ins Leben: Shopping Queen. Im Januar 2012 kam das Sendungsbaby mit seinem alleinerziehenden Pflegevater Guido Maria Kretschmer auf die Welt. Und seit seiner Geburt, ist die kleine Shopping Queen der Klassenliebling. Irrsinnigerweise blieb sie von feministischem Mobbing fast verschont und entwickelte sich zu einer jungen Dame mit verschiedenen Facetten, sodass es ihr nicht schwer fiel auch mal ihre testosterongeladene oder C-prominente Seite zu zeigen.

Quelle: Vox

Doch Shopping Queen ist auch Sozialexperiment: hier werden fünf völlig unterschiedliche Personen und Persönlichkeiten, die sich bis dato fremd waren in eine unbekannte Wohnung gesteckt. Und meistens geht dieses Experiment auch gut und neue „Freundschaften“ entstehen. Auf jeden Fall vor der Kamera. Allerdings finde ich es tatsächlich erstaunlich, dass so selten der Zickenkrieg ausbricht, die Stutenbissigkeit Überhand gewinnt und sich die „Puppen“ nicht zeternd im fremden Kleidchen durch die Wohnung schubsen. Entweder werden alle diese apokalyptischen Szenen von der Produktion im Nachhinein herausgeschnitten oder die Mädels reißen sich alle wahnsinnig zusammen. Was wirklich einen enormen Kraftakt bedeuten muss, da ich leider schon an den eigenen Haaren erfahren musste, wie es ist, wenn zickende Ziegen an ihnen ziehen.

Quelle: Vox


Jetzt hat Vox mir aber einen Wink gegeben: der Stutenkampf scheint nur nicht auszubrechen, weil die Frauen auf sich allein gestellt sind, und keine Vertrauensperson haben, die ihnen das Selbstbewusstsein schenkt Gemeinheiten auszupacken! Denn in der neuen Doku-Reihe „Mein himmlisches Hotel“, in der vier Hotelier-Paare sich gegenseitig bewerten, sieht die Sache schon ganz anders aus. Gönnen sich die Pärchen nicht das Schwarze unter den Fingernägeln und finden Staub an Orten, an denen auch ich noch nie geputzt habe. Oder hängt einer von euch diese 5 cm tiefen Fehlkonstruktionen von der Wand, um die Flimmerkiste auch rückseitig zu säubern? In der Sendung wird gemosert und gemeckert und den Konkurrenten die Butter vom Brot geleckt. Als ob der simple Umstand einen Kumpanen an seiner Seite zu wissen, die gemeinen Untiefen der einzelnen Bewerber offenbart.
Für meinen Geschmack nimmt diese absolute negative Grundeinstellung, die im Laufe der Woche immer stärker zunimmt den Reiz und das Amusement der Sendung.


von Michael Becker (taken by Michael Becker)
Denn ein paar weniger Fahndungen nach entlaufenen Staubmäusen unter Boxspringbetten würden der Sendung mehr spielerischen Charme verleihen.  

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen