Samstag, 5. April 2014

Was sagt der Lebensversager? - Hü-hüpf!

In Berlin wird ein Haufen von Lebensversagern herangezüchtet. In Berlin kann und darf man nicht alles. Es gibt dir die Möglichkeit zu vielem. Aber gib Berlin nicht am Ende die Schuld, wenn die Party vorbei ist und du mit deiner Postdepression vom Kokain zu Hause bist. Allein.
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In Berlin gehört dir die Welt! Keine Droge kann dir etwas anhaben. Die anderen werden süchtig, du genießt ja nur dein Leben. Von Mittwoch bis Sonntag frühstückst du vor dem Schlafen und nicht nach dem Aufstehen. Du hüpfst von einem Open Air und Freundeskreis zum nächsten und willst keine Shoperöffnung mit Freibier verpassen. Mit deinem Ex-Wochenendpartner konntest du über allen möglichen Scheiß reden. Der Lover wird auch schon mal der Kumpeline empfohlen und die Weiber sind allzeit bereit. Du springst so häufig im Spagat durch die Betten, dass man dich für einen promiskuitiven Flip halten könnte. 
Du setzt dich mit deinem nackten Hintern in den zehn Jahre alten Ubahndreck, da dein kläglicher Versuch einer Jeansshorts deine Pobacken unten raushängen lässt. High Heels, die nicht aussehen wie zwei Zentner schwere Elefantenfüße, verabscheust du genauso wie ein gut geschnittenes Jackett. Du benutzt Berlin wie ein Wegwerftissue. Doch irgendwann ist auch diese Box leer.
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Man kann seine Himbeertörtchen nicht mit Koks bestäuben und denken, das eigene Gehirn bekomme es nicht mit.
„That's not Germany, that's Berlin!“ Aha. Also meinst du, Berlin sei ein rechtsfreier, surrealer Raum, der dich dazu bringt Dinge zu tun, die ein normaler Menschenverstand als hirnrissig erachtet? Jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich. Und wenn dein Leben mit Mitte Dreißig nicht immer noch so inhaltslos und hipsterspießig sein soll, dann spring von diesem Zug ab. Tu uns und vor allem dir den Gefallen. Ansonsten bleibt ihr alle allein. Und trefft euch samstagnachts um euch traurig den Sinn eures verkorksten Lebens einzureden und die hallende Leere wegzutanzen. Und die, die mit dir sind, sind nicht deine Freunde. Es sind Leidensgenossen.

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