das, was ich euch jetzt sagen möchte,
wird euch wahrscheinlich nicht gefallen.
Aber eure Respektlosigkeit schreit zum
Himmel.
Die Vorlesung findet von 10:15 Uhr bis
13:45 Uhr statt? Um halb zwölf zu erscheinen reicht doch!
Und dann setzt ihr euch nicht leise an einen der nächsten freien Plätze, nein. Ihr lasst erst einmal die Tür
mit einem Klapptisch-erschütternden 'Rumms!' ins Schloss fallen,
lauft mit eurem to-go-Kaffeebecher quer durch den gesamten Hörsaal
und packt dann in aller Seelen Ruhe euren Laptop aus. Manchmal kommt
ihr auch zu zweit eine Stunde später in den Vorlesungsraum
geschlurft und haltet ein kleines Pläuschchen am Sitzplatz. Die
Blicke des fassungslosen Dozenten werden gekonnt ignoriert, die
entnervten Blicke einiger Kommilitonen auch.
By Vidal Lavin via Wikimedia Commons |
In Zeiten von Bahnstreiks und
alltäglichem Berliner Verkehrschaos hat man ja Verständnis für
Nachzügler innerhalb der ersten 15 Minuten der Vorlesung. Aber wer
scheinbar Zeit hat, sich noch einen Kaffee kurz vor der Uni zu
besorgen, der kommt nicht aufgrund von überfüllten Waggons zu spät.
Und ehrlich gesagt gibt es bessere Orte, als viel zu kleine Unibänke,
an denen man mit der Kniescheibe Glücksrad spielt, um den Stream
eines Basketballspiels von letzter Nacht anzusehen. Oder Kontakte
über Facebook zu pflegen. Und eure Gespräche über den Suff vom
letzten Wochenende gehören auch nicht 30 cm von meinen Ohren
entfernt, sondern in ein Café oder auf euer heimisches Sofa. Das ist
für euch bequemer, ich kann der Vorlesung folgen und ihr würdet dem
Dozenten nicht das Gefühl vermitteln, er verschwende seine Zeit.
Niemand zwingt euch zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort zu sein. Und
wenn ihr verschlaft oder euch zehn Uhr zu früh ist, dann setzt euch
mit euren vier Buchstaben gefälligst zuhause hin und arbeitet
selbstständig. Und falls ihr das alles nicht wissen wollt, was euch
beigebracht wird, besetzt keine Studienplätze für lernwillige
Menschen.
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